Weil ich neben den Büchern stand

juhu,

also die lesung in erfurt im stöberhaus war super, ich durfte mich einer großen resonanz gar gerade älteren semesters erfreuen und war doch durchaus erstaunt, als nach der lesung eine ältere, gesetzt wirkende dame mit lobenden worten mir gegenübertrat, wobei ich angesichts ihrer seriös wirkenden grundhaltung doch ein wenig zaudernd und zweifelnd auf den krönenden abschluss meines vortrages, das sonett übers kotzen, "uvula animi", zu sprechen kam. verstehenden blickes empfahl sie sich mit den worten: "so ist eben das leben". 

dennoch gut zu wissen, dass eben dieses sonett gleichermaßen bei 16-jährigen (schullesung) wie auch 60-jährigen funktioniert und dabei beschreibe ich im grunde doch nur wie es sich verhält, wenn man seinen nüschel vor der schüssel verbeugt. das gedicht gibts übrigens als hörversion (gesprochen und nicht gebröckelt) HIER

 

desweiteren habe ich an dem abend von anne büttner gelernt, dass es sich als durchaus durchdacht herauszustellen vermag, wenn man sich nach der lesung an den büchertisch, neben seine bücher stellt - dem publikum also überhaupt die möglichkeit gibt, sich auch über den kurzweiligen abend hinaus am geschriebenen wort und satze zu bereichern und nicht einfach, wie allzu oft geschehen, ohne käuflich erwerbbares material auszulegen oder überhaupt auf die existenz eines solchen aufmerksam zu machen, sich trinkend und rauchend zu entfernen. man lege mir management- und merchandisingtaktiken nahe - jedenfalls erstaunlich wieviele bücher man verkaufen kann, wenn man doch explizit signalisiert, dass derlei überhaupt zu debatte steht und gar erwünscht wäre.

 

übrigens gibts unter media->bilder 4 neue fotos, und zwar vom fayatak-festival in berlin. in einer kurzreihe kann man mal mitverfolgen, wie ein leseabend von ernst zu albern übergehen kann. :-)

und damit zurück ins studio

jan

Kommentar schreiben

Kommentare: 0